Dienstag, 27. Oktober 2015

Kiambethu Farm



Am Dienstag, 20.10.2015 war in Kenia nationaler Feiertag, genannt „Herosday“. Da wir alle frei hatten, entschieden wir uns, den Tag für einen touristischen Ausflug nach Limuru auf die Kiambethu Farm zu machen. Um 11:00 Uhr sollten wir da sein, weshalb wir uns trotz des nicht allzu langen Wegs raus aus Nairobi um halb zehn auf den Weg machten. Da wir mit dem Matatu gefahren sind, haben wir lieber etwas mehr Zeit eingerechnet, aber leider noch immer zu wenig. Um 12 Uhr haben wir die Teafarm dann endlich erreicht.
Trotz Verspätung wurden wir freundlich mit einer Tasse (mittlerweile lauwarmen) Tee begrüßt. Anschließend haben wir uns, unauffällig wie wir immer sind, dem Vortrag über den Anbau des Tees angeschlossen.
Hier paar Infos davon: Um einen neuen Teebusch zu züchten wird von einem beliebigen Teebusch ein grüner Zweig mit zwei oder drei Blättern abgezupft. Die unteren Blätter werden entfernt, sodass nur noch ein Blatt an der Spitze da ist. So wird der Zweig als Setzling in einen Topf gepflanzt. Nach einem Jahr ist er nun groß genug um fest eingepflanzt zu werden und nach einem weiteren Jahr kann mit der Ernte begonnen werden. Ein Teebusch kann alle zwei Monate geerntet werden, wobei die oberste Schicht an grünen Blättern gepflügt wird.
Nach einer anschließenden einstündigen Führung über die Farm vorbei an den Kühen, Gänsen, dem riesigen Gemüsegarten und einem Spaziergang durch den Wald erwartete und ein unglaubliches Mittagsbuffet. Alle Speisen kamen aus dem eigenen Garten.
Zu Vorspeise gab es eine Kürbiscremesuppe. Als Hauptgang wurden Curryreis, irgendein Fleisch (unwichtig), Linsen überbacken mit einer Käse-Mandelschicht, überbackenen Blumenkohl in Bechamelsoße und Currygemüse präsentiert. Dazu gab es noch grünen Salat, verschiedene sehr leckere Käsesorten und hausgemachter Senf. Als Nachtisch gab es zwei verschieden Cremes mit Eis und einen tropischen Obstsalat. Natürlich haben wir das Buffet bis aufs letzte ausgenutzt, denn wer weiß, wann wir das nächste Mal so gutes Essen bekommen.
Während dem Mittagessen haben wir zwei Franzosen, welche hier in Kenia einen Dokumentarfilm drehen und eine junge Ungarin, welche auf Geschäftsreise ist, kennengelernt.
Da uns das Anwesen so arg gefallen hat, waren wir die letzten die sich auf den Heimweg machten.
Was interessant war: Es waren nur Hellhäutige da. Von den insgesamt 20-30 Gästen waren bestimmt dreiviertel Asiaten.

Liebe Grüße,
Tim










Sonntag, 25. Oktober 2015

That's my work

Am 13.10. hat endlich meine Arbeit bei der St. Maurus special school begonnen. Als ich morgens kam, durfte ich sofort die Klasse der Ältesten (16-19 jährige) unterrichten.
Dort arbeite ich montags bis mittwochs. Ich habe mit ihnen mit Wasserfarben einen Körper ausgemalt, die Zahlen von 1-20 sowie das Alphabet gelernt und etwas Mathe auf Vorschulniveau mit Bällen, Stiften und Dreiecken gemacht. Das hat alles total viel Spaß gemacht.

Donnserstags bin ich bei mcf panairobi, das Straßenkinderprojekt von Titus. Da dort während der Schulzeit weniger Arbeit ist, da die Kinder alle in der Schule sind, mache ich dort momentan die Buchhaltung und darf Rechnungen in ein Buch eintragen, was aber irgendwie auch Spaß gemacht hat. Als ich morgens gegen 9:15 Uhr ankam, war das Buch für die Buchhaltung trotz mehrfachen Erwähnungen noch immer nicht gekauft. Also bin ich erstmal mit einem der Mitarbeitern ein geeignetes Buch kaufen gegangen, was es allerdings nur bedingt gab.
Diese Tätigkeit wird sich dann aber Mitte November ändern, da am 20.11. die Schulen schließen, weil dann Ferien bis Anfang Januar sind. Das bedeutet, dass auch St. Maurus schließt, weshalb ich dann vermutlich vier Tage pro Woche im Ferienprogramm von mcf involviert sein werde.

Und dann kam der Freitag. Und Freitag ist für mich hier in Nairobi Chillertag. Nach gemütlichem Frühstück habe ich erstmal das gesamte Geschirr gespült, bevor ich mich auf den Weg zu Zingaro machte.
Dort habe ich mich erstmal hingesetzt und mich über die deutsche Geschichte, die Flüchtlingskrise in Europa und über meine Berufswünsche unterhalten. Außerdem habe ich zugeschaut beziehungsweise selbst versucht beim Trommeln bauen zu helfen, was für mich entspannt aber doch sehr aufregend war.

Liebe Grüße,
Tim

Dienstag, 20. Oktober 2015

nette Viecher

In unserer netten kleinen Wohnung statten uns gelegentlich ein paar Tierchen einen Besuch ab.
Manche bedienen sich an Brot oder Bananen andere vergnügen sich auf unserer Wäsche.
Haben aber mittlerweile beschlossen, unser Essen ungern mit ungebetenen Gästen wie der kleinen Ratte Nimmersatt zu teilen.
Gegen vielzählige Krabbelviecher können wir wenig unternehmen, doch zum Glück haben wir für Zucker und Co geschlossene Behälter.
Das ungewöhnliche Echslein darf aber gerne wieder kommen, solang es nicht ihre Geschäfte auf unserer frischen Wäsche erledigt.

Trommeln mit den Rastas

Sarakasi

Wie bereits angekündigt durfte ich bei den vergangenen Events im Sarakasi Dome dabei sein und fotografieren.
Am Freitag war "Sound in Motion", sozusagen ein Konzert bei welchem Newcomer ihre Talente präsentierten. Das Event fand im Tanzstudio statt, war also nicht groß aber trotzdem ziemlich cool.
Unten im großen Showroom begann derweil ein Festival das allerdings nicht von Sarakasi organisiert wurde. Deshalb hat mich eine sehr unfreundliche Dame darauf aufmerksam gemacht, dass ich keine Fotos machen darf weil sie ihre eigenen Fotografen haben und das obwohl ich an diesem Tag offiziell für Sarakasi gearbeitet habe. Die Sarakasimanagerin Anita hat sich aber zum Glück auch über die nette Dame aufgeregt.
Am Samstag dauerte das Privatfestival immernoch an, weshalb das "Hiphop Hookup" von Sarakasi anstatt 14 Uhr erst um 17 Uhr begonnen hat.
Ich hatte die letzte Woche immer Sorgen das ich wegen der nervig langen Matatufahrten immer zu spät komme, aber in Nairobi kommt man eigentlich nie zu spät.
Das "Hiphop Hookup" war auch sehr fresh, obwohl ich eigentlich Tänzer und keine Sänger erwartet hatte. Trotzdem lohnt es sich ein Hiphopbattle in live zu sehen.
Sarakasi ist eine sehr große und vielfältige Organisation, welche nicht nur super Tänzer und Akrobaten hat sondern auch tolle Veranstaltungen auf die Beine stellt.
An diesen zwei Tagen hatten die Tänzer und Akrobaten also frei.
Nach einer Muskelerholung  freue mich total morgen wieder auf das harte Training und mehr von der schwierigen Choreo zu lernen.
http://www.sarakasi.org/




Mittwoch, 14. Oktober 2015

Muskelkater

Am Montag hat mein Praktikum bei Sarakasi begonnen, eine wahnsinnig tolle Tanz und Akrobatikorganisation.
Wegen Nairobis schrecklichem Verkehr brauch ich jeden morgen länger als eine Stunde bis zum Sarakasi Dome und war schon nach meinem ersten Tag todmüde.
Das liegt aber nicht nur an den langen Fahrten, sondern dem Workout zu Beginn des Arbeitstages. Mich hat es beruhigt das auch ein paar Tänzer am nächsten Tag gesagt haben sie hätten starken Muskelkater in den Waden. Die Tänzer, Trainer und alle Mitarbeiter sind ein super Team, cool und lustig drauf und haben mich sofort integriert. Ich habe schon ein paar afrikanische dancemoves gelernt, die sind nicht einfach für mich aber Spaß macht das Tanzen allemal!
Neben dem Training darf ich auch ein wenig ins Management reinschauen und bei den kommenden Workshops Fotograf spielen. Gerade sitze ich mit meinem Muskelkater im Office und warte darauf Anrufe - bei welchen ich die Personen mit meinem grandiosen Englisch und Kiswahili immer verstehe - entgegenzunehmen und weiterzuleiten.
Liebe Grüße Nicole!

Samstag, 10. Oktober 2015

It's my birthday

Tagelang hab ich Petra und Tim damit genervt, dass ich an meinem Geburtstag nicht in unserer Wohnung verweilen möchte sondern eben irgendeine der zahlreichen Möglichkeiten von Aktivitäten in Nairobi auszunutzen.
Ich habe es natürlich nicht erwartet, dass die beiden etwas organisieren und auch nicht daran gedacht.
Zuviel von meinem Geburtstag habe ich allgemein nicht erwartet, 19 werden ist auch nicht so spektakulär als der 18. Geburtstag auf den ich natürlich hingefiebert habe letztes Jahr.
Außerdem ist in Kenia jeder Tag ein großes Ereignis, so dachte ich wird mein Geburtstag anders als normal aber natürlich sowieso nicht langweilig werden.
Am Abend vorher kamen unsere lieben Nachbarn zu uns, dass mein Geburtstag mit Gesang und stundenlangem tanzen in unserer Wohnung in Nairobi anfängt hätte ich auch nicht gedacht.
Nachdem unsere Nachbarn um 4 Uhr morgens die Wohnung wieder verließen, berichteten Petra und Tim mir: Wir haben heute noch Programm. Also ging ich gespannt und freudig ins Bett.
Als ich um circa 10 aufgestanden bin, standen die white oats schon fast auf dem Tisch. White oats sind Haferflocken, welche wie Milchreis schmecken, ist also kein gewöhnliches Frühstück für uns, da unser Budget sehr knapp berechnet ist.
Nach diesem vollen Genuss fuhren wir zu dritt auf einem BordaBorda (Motorrad) zu einem Hotel. Ich wusste natürlich die ganze Zeit nicht wo es hingeht, zum Glück haben Petra und Tim mir gesagt, dass Schwimmsachen nicht schlecht wären. Zuerst waren wir also schwimmen in einem sehr schönen Pool, den wir für uns alleine hatten und ich war schon total zufrieden mit diesem Tag!
Aber es kam noch besser. Tim und Petra führten mich in einen Raum, dort fragte eine nette Kenianerin: who get's a massage? Irgendwie habe ich es nicht ganz kapiert. In diesem Sinne nochmal asante sana! An Petra, Tim und Titus, etwas besseres hättet ihr mir nicht schenken können! Die Massage hat wirklich gut getan und danach war ich tiefenentspannt.
Dann haben wir uns dort noch etwas leckeres zu essen gegönnt.
Am Abend holte uns Titus ab und wir machten Nairobi unsicher.
Mein 19. Geburtstag war also unvergesslich!

Sonntag, 4. Oktober 2015

Umzug

Aufgestanden bin ich heute morgen um 6:30 Uhr. Wollte noch duschen gehen, aber musste umgehend feststellen, dass ich seit gestern Mittag immer noch kein Wasser habe. Also habe ich mich trotz Körpergeruch angezogen - die Dusche aus dem Eimer von gestern Abend war eben nicht so ausgiebig. Anschließend habe ich meine restlichen Sachen gepackt. Plötzlich habe ich Wasser im Bad gehört. Also bin ich sofort erstmal duschen gegangen.
Ein sehr netter Priester hat uns dann auf 8:00 Uhr zum Bus gefahren, der um 8:30 Uhr los fahren sollte. Dachten wir zumindest..und zwar fast zu lange.
Als ich den Mensch am Office gefragt habe, ob wir direkt in den Bus können, wenn er kommt, hat er mich nach meinen Ticket gefragt. Ich antworte, ich habe noch keines, da ich noch nicht bezahlt habe. So weit so gut. In seinem nächsten Satz habe ich dann erfahren, dass der Bus erst heute Abend um 8:30 pm los fährt. Das war ein Problem, denn da wollten wir schon längst in Nairobi sein.
Kurzer Aufreger, aber versucht ruhig zu bleiben.
Der Typ hat mir umgehend angeboten neben an bei einem der anderen fünf oder sechs Busunternehmen die Fahrt zu buchen. Also bin ich mit ihm ins Office nebenan und er hat das kurz für uns gebucht. Der Vorteil war, dass der Bus auch schon da war. Das blöde, dass der Bus jetzt nur auf uns gewartet hat. Aber dann ging die Fahrt doch noch rechtzeitig los.

Die Stadt Kakamega ist leider nicht das Zentrum der Welt, weshalb man nur über solche Straßen die Stadt verlassen kann. Wobei man muss sagen hier ist sie sehr gut! Es ist nicht unüblich das die Straße mit Schlaglöchern übersät ist.

Ist man dann weit genug aus der Stadt draußen und an Kisumu - eine Stadt am Viktoriasee - vorbei, werden die Straßen zum Glück deutlich besser werden.

Alles braucht seine Zeit


In den letzten Wochen haben wir alle 3 festgestellt, dass wir froh sind längere Zeit in Kenia zu sein, um das Land und die Leute kennenzulernen.
Erst in den letzten Wochen hat sich der Umgang mit den Schwestern und Arbeitern im Waisenhaus richtig eingespielt, da man uns nicht mehr als Besucher ansieht. Gespräche wurden länger und fröhlicher und unsere Hilfe wurde mehr gebraucht.
Es gibt eben einen großen Unterschied zwischen Besucher und Volontär als auch Touri und jemand der längere Zeit in einem Land, an einem Ort lebt.
Die Leute freuen sich wenn sie hören, dass wir ein bisschen Kiswahili sprechen, weswegen wir sehr motiviert sind mehr zu lernen.
Die letzten 2 Tage waren wir alle 3 ziemlich angeschlagen und lagen mit Magendarmbeschwerden im Bett.
Die Schwestern haben sich Sorgen gemacht und für uns war es schade, da wir weder nochmal zur Schule gegangen sind, wenig mit den Kindern im Waisenhaus machen konnten und erst recht nicht bei den Babys helfen konnten.
Jetzt sind wir schon in Nairobi und ich denke an die traurigen Gesichter der Kinder als wir weggefahren sind. Dabei habe ich ganz oft gesagt, in 4 Wochen sind Petra und ich wieder da und Weihnachten feiern wir alle zusammen.
Ich merke erst jetzt wie sehr mir die Kinder ans Herz gewachsen sind.
Freue mich natürlich sehr darauf neue Erfahrungen in Nairobi zu machen aber genauso wieder zurück ins kleine Kakamega zu kommen.
Liebe Grüße Nicole 💕