Freitag, 14. August 2015

It's Africa

Heute morgen gehe ich aus meinem Zimmer raus, möchte die Türe hinter mir zuziehen, auf einmal habe ich den Türgriff in der Hand. Mist. Ich dachte ich stecke ihn kurz wieder rein, aber das ging nicht.
Dann habe ich erstmal gemütlich gefrühstückt.
Anschließend habe ich der einen Schwester von meinem blöden Problem berichtet, dass ich nicht mehr in mein Zimmer komme. Sie holte einen Mitarbeiter der sich das - wie ich auch - anschaute, aber es ebenso nicht hinbekam. Zum Glück gibt es über das Nebenzimmer noch eine Türe. Die Schwester brachte den Schlüssel, wir gingen hinein. Der Mitarbeiter von innenerhalb, ich von außerhalb der Türe steckten die Türgriffe wieder ineinander. Alles wieder gut. Der Mitarbeiter und die Schwester verschwanden. Ich putze kurz meine Zähne und ging dann aus dem Zimmer, zog die Türe hinter mir zu und hatte wieder den Türgriff in der Hand. Jetzt wusste ich ja schon wie es funktioniert.
Also bat ich Petra mir kurz zu helfen, den Türgriff wieder zusammen zustecken. Da die Cheffin erst morgen wieder kommt und sie auch erst dann einen Monteur rufen kann, muss ich jetzt halt erstmal die Nebentür nutzen.
Aber das war nicht das einzige Problem heute.
Das folgende Problem habe ich schon seit wir hier in das Waisenhaus eingezogen sind: Meine Klospülung ist kaputt. Das ist ja weiters nicht so schlimm. Ich habe freundlich nach einem Eimer gefragt, habe sogar zwei bekommen. Von der Dusche zum Klo sind es Luftlinie ca. 50cm. Also Eimer unter dem Duschkopf füllen und mit Schwung in die Toilette. Wenn es immer so einfach wäre, gäbe es ja gar kein Problem. Jetzt kommt manchmal, wie zum Beispiel heute, halt kein Wasser aus den Wasserhähnen. Jetzt wird der Vorgang der Toilettenspülung etwas aufwendiger: Ich muss aus meinem Zimmer raus, natürlich nutze ich jetzt die Türe, bei der ich den Türgriff nicht sofort in der Hand halte, wobei es bei dieser Tür vermutlich auch nicht mehr lange dauert, laufe über eine kleine Wiese zum Wassertank. Das Wasser kommt da etwas schneller als tröpfelnd heraus, weshalb man da schon ein Weilchen wartet. Eigentlich nicht weiters schlimm. Jedoch leicht unangenehm, wenn man sich daran erinnert, dass man die Mitarbeiter nach einem Eimer für die Klospülung gefragt hat und man von diesen nun angeschaut wird. Das kann natürlich auch nur an der Hautfarbe liegen, wofür man manchmal schon recht schräg angeglotzt wird, jedoch habe ich diesen Verdacht nach ein paar Tagen nicht mehr. Wenn der Eimer dann nun endlich etwa dreiviertel voll ist - das reicht für eine ordentliche Spülung - darf ich den Eimer wieder zurücktragen um nun endlich den Spülvorgang abzuschließen.
Des weiteren gönnen sich Petra und Nicole ihre Klobesuche regelmäßig bei Dunkelheit mit Stirnlampe, da dort bei an einer Lampe gespart wurde. Unsere neuste Idee: Wir stellen eine romantische Kerze hinein. Diese könnten wir dauerhaft brennen lassen, da die Dusche in deren Zimmer sowieso nicht funktioniert.
Wenn man sich nicht darüber aufregt und es locker nimmt, hat man, wie wir, ganz viel Spaß in Afrika.

Liebe Grüße
Tim

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